Christfluencer liegen im Trend
- AHK
- vor 4 Tagen
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Eine neue Form der religiösen Kommunikation hat sich im digitalen Raum etabliert: Christfluencer! Sowohl Millenials als auch die Gen Z sind online auf der Suche nach Gott und dem rechten Weg. Über soziale Medien teilen sie ihre christlichen Werte und erreichen Millionen Menschen.
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Ob Sex vor der Ehe, gesellschaftliche Rollenbilder oder die Frage, ob Abtreibung Mord sei: Christfluencer sind moderne Glaubensvermittler. Sie erstellen wertgeprägte Inhalte, wie beispielsweise Videos, Foto- und Textbeiträge oder Podcasts, mit christlichem Bezug und teilen diese auf Social Media Plattformen. Auf Youtube, Instagram, TikTok und Co werden diese Christfluencer immer beliebter. Bibelverse, Gebete und Co werden nicht nur geteilt, sondern regelrecht missioniert, oft auch in Livestreams. Es wird auch Seelsorge betrieben und natürlich gibt es nicht nur die traditionellen männlichen und weiblichen Christfluencer, sondern auch queere. Vielfalt hat auch hier ihren Platz gefunden, wobei die Werte, die gepredigt werden, meist sehr an das traditionelle Wort in der Bibel gebunden sind.
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Religiöse Inhalte sind durch Christfluencer auf Social Media in Massen verfügbar und gerade das Spirituelle scheint insbesondere junge Menschen anzusprechen. Die geteilten Inhalte bieten einen niederschwelligen Zugang zum Glauben und zu den Fragen, die sich dabei auftun. Christfluencer thematisieren ihre eigenen Zweifel und Herausforderungen, die der Glaube mit sich bringt, das schafft beim Publikum Vertrauen, weil es authentisch wirkt und Identifikationspotenzial bietet. Die Interaktion in Kommentaren, Gruppen und Co führt dazu, dass eine digitale Glaubensgemeinschaft entsteht. Der Vorteil: Christfluencer können online viele Menschen erreichen, die zwar gläubig sind, aber beispielsweise mit der traditionellen Kirche nur wenig am Hut haben.
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Eine, die im deutschen Sprachraum bereits große Bekanntheit erlangt hat, ist Natalie Mae. Sie ist Christfluencerin und hat auf TikTok mehr als 316.000 Follower. Sie thematisiert immer wieder, dass Sex heilig und lustvolle Männer dämonisch seien. Dafür erntet sie im Netz zehntausende Likes.
Natalie Mae ist jedoch nur eine von vielen. Sogar die bekannte Influencerin Lisa Mantler, bekannt aus TikTok-Videos mit ihrer Zwillingsschwester Lena, postet immer wieder christliche Inhalte. Glaube, Gott und Jesus liegen im Trend und das ruft auch Kritiker auf den Plan. Die Rede ist von der Kommerzialisierung des Glaubens, denn von verschiedensten Onlinekursen bis zu religiösen Accessoires wird online alles angeboten. Diesbezüglich steht auch der Vorwurf im Raum, dass komplexe religiöse Fragestellungen auf Social Media kaum thematisiert würden und alles zu oberflächlich sei. Dem Online-Boom scheint das jedoch nicht zu schaden.
