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Keine Böller zu Silvester

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Silvester gilt als Moment des Aufbruchs: Ein neues Jahr, neue Hoffnung, die besten Vorsätze. Doch für Millionen Menschen und Tiere bedeutet die Nacht zum Jahreswechsel puren Stress. Wenn es knallt, brennt und raucht, geraten Haustiere in Panik, Wildtiere flüchten orientierungslos und die Luft wird innerhalb weniger Stunden extrem stark mit Feinstaub belastet. Die Krankenhäuser und Feuerwehren sind in erhöhter Alarmbereitschaft. Was für wenige Minuten Spektakel sorgt, hinterlässt nachhaltige Schäden. Die Frage ist nicht, ob wir auf Böller verzichten können, sondern warum wir es nicht schon längst flächendeckend tun?


kuer.at Keine Böller zu Silvester
Silvester macht vor allem Vierbeinern zu schaffen. Foto: Canva

Ein großer Teil der jährlichen Feuerwerks-Emissionen entsteht in der Silvesternacht. Innerhalb weniger Stunden wird eine enorme Feinstaubmenge freigesetzt. Die Partikel bleiben in der Luft, gelangen in Böden und Gewässer und in die Atemwege von Menschen und Tieren. Besonders betroffen sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

 

Am meisten leiden jedoch die Tiere: Für sie ist Feuerwerk kein Grund zur Freude, sondern die Hölle schlechthin. Hunde und Katzen reagieren auf das Knallen und die Lichter häufig mit Zittern, Hecheln, Panikattacken oder Fluchtversuchen.


„Unsere Katze Mimi ist jetzt zehn, die verkriecht sich jedes Jahr panisch unter dem Sofa und traut sich erst nach Stunden wieder hervor. Elli, unsere Schäferhündin, dreht zu Silvester komplett durch, die zittert am ganzen Körper und ist völlig verängstigt. Wir versuchen, die Tiere schon vorab mit speziellen Rescue-Tropfen zu beruhigen, aber das hilft nur bedingt. Die Silvesternacht ist für uns alle eine große Belastung, wir sind froh, wenn alles vorbei ist“, sagt unsere Leserin Elisabeth M.


Jedes Jahr entlaufen tausende Haustiere rund um Silvester, manche verletzen sich schwer oder sterben an den Folgen der enormen Stressbelastung, zum Beispiel an Herzversagen. Wildtiere und Vögel werden durch Explosionen und das grelle Licht aus ihrer Nachtruhe gerissen, fliegen panisch auf, verlieren daraufhin die Orientierung und verbrauchen lebenswichtige Energiereserven mitten im kräftezehrenden Winter. Dieses Leid ist ein wiederkehrendes, gut dokumentiertes Problem.

 

Es leider aber nicht nur Tiere unter dem Lärm. Babys werden aus dem Schlaf gerissen, ältere Menschen oder Menschen mit Traumafolgestörungen erleben Angst und Überforderung. Nicht zu vergessen, dass jedes Jahr Menschen durch Böller verletzt werden: Knalltraumata, Augenverletzungen oder schwere Verbrennungen sind nur ein paar der häufigsten Verletzungen. Hinzu kommen Sachschäden wie Brände. Feuerwehr, Rettungsdienste und Krankenhäuser arbeiten in der Silvesternacht am Limit. „Diese Risiken stehen in keinem Verhältnis zu den paar Minuten Feuerwerk am Himmel“, meint Martin H., Rettungssanitäter. Hinzu kommen tonnenweise Müll: Papierreste, Plastik, Schwermetalle und chemische Rückstände bleiben oft tagelang auf Straßen, in Parks und in der Natur liegen.

 

Streng genommen ist die Silvesternacht wegen der vielen Feuerwerke zu einer Zumutung für Menschen, Tiere und die Natur geworden. Es gibt allerdings sehr gute Alternativen zu den traditionellen Böllern. In vielen Städten werden um Mitternacht spektakuläre Lasershows veranstaltet. Wer lieber zuhause bleibt, kann mit Lichterketten und ein paar Wunderkerzen ein kleines Highlight schaffen. Gemeinsame Rituale wie Bleigießen, Tanzen und Co können den Abend zu etwas ganz Besonderem machen und zwar ganz ohne Pyrotechnik. Und wer sich von seiner großzügigen Seite zeigen möchte, der spendet das Geld, das er für Feuerwerk ausgeben wollte, direkt an einen Tierschutz- oder Umweltschutzverein.


Unsere Redaktion verzichtet auf Feuerwerk jeglicher Art und wir bitten unsere Leserinnen und Leser, es uns zum Wohle von Mensch, Tier und Umwelt gleichzutun.


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